Diese Informationskampagne für Arbeitgeber trägt dick auf und verfehlt ihr Ziel nicht. Ein Blick in die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich.
Die Sozialversicherungsanstalt des Kantons Zürich (SVA) möchte mit ihrer neuen Arbeitgeberkampagne auf psychische Krankheiten hinweisen. Denn mittlerweile ist für jede zweite IV-Rente eine psychische Diagnose verantwortlich.
Psychische Krankheiten verändern die Wahrnehmungsfähigkeit und beeinflussen das Verhalten. Sie belasten private Beziehungen und die Situation am Arbeitsplatz. Mit den farbenfrohen skurrilen Sujets sollen Führungskräfte und Personalverantwortliche auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. Mit den Bildern sollen aber auch die Betroffenen selber, ihr privates Umfeld und die behandelnden Ärzte angesprochen werden.
Das Ziel der Präventivkampagne: Das frühzeitige Erkennen von psychischen Problemen am Arbeitsplatz. Denn die Statistik weist klar aus: Je früher IV-Spezialisten beigezogen werden, desto grösser ist die Chance, dass jemand trotz gesundheitlichen Problemen den Job behalten kann.
Psychische Probleme verändern das Verhalten der Betroffenen oftmals stark und verdrängen den wahren Charakter. Mit den fünf Sujets werden typische Verhaltensänderungen dargestellt: depressiv, bipolar, grossmäulig, gemein und lügnerisch. Die Fotomodelle sind in sechs- bis achtstündigen Sessions real geschminkt und dann fotografiert und gefilmt worden. Ein aufwändiges Verfahren, das sich aber gelohnt hat. Die Sujets ziehen die Betrachter in ihren Bann. Man kann sich ihnen nicht entziehen.
Die breit angelegte Kampagne beinhaltet Anzeigen, Plakate, bewegte Sequenzen für Digital-out-of-Home-Anwendungen und eine Microsite. Online Displays und Social Media Ads mit diversen Visuals bringen die Botschaften ins Netz und in die sozialen Medien. Ein Making-of bietet Einblicke in die lebhafte Produktion.
Entstanden ist die Kampagne in den Köpfen von tbd. Die Kreativagentur aus Zürich, die sich (gemäss eigenem Verständnis) für jeden Kunden neu erfindet, treibt das Kampagnensujet «Psychische Probleme überdecken das wahre Gesicht» exzellent auf die Spitze. Die Menschen hinter dem Make-up sind wahrlich schwer zu erkennen.