MINT-Frau, wo bist Du?

United Nations Women bringt Wimmelbilder in Umlauf und fordert «Equal representation creates a better Workplace».


Spannende Details und viel Betrieb. Auf den Wimmelbildern gibt es einiges zu entdecken.


Der Wohlstand unseres Landes gründet auf der hohen Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft. Diese ist von raschen technischen Entwicklungen geprägt, die insbesondere in technischen Disziplinen erarbeitet werden. Mit dem intensivierten Einsatz technologischer Anwendungen gewinnen MINT-Fachbereiche (MINT=Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik) in den meisten Branchen an Bedeutung.

 

Frauen sind in MINT-Berufen nach wie vor unterrepräsentiert. Das zeigen Studien weltweit. Trotz zahlreicher Kampagnen von Wirtschafs- und Branchenverbänden hat sich die Situation nur marginal verbessert.

 

Die Gründe für die mangelnde Präsenz weiblicher Fachkräfte in technischen Berufen sind vielfältig. Die meisten Handwerksberufe sind in westlichen Ländern seit Jahrhunderten hauptsächlich von Männern ausgeübt worden. Entsprechend galten auch das Ingenieurwesen und der technische Fortschritt in der breiten Öffentlichkeit bis vor kurzem als klassische Männerdomäne. So waren auch die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für den Zugang von Frauen zu MINT-Ausbildungen und -Berufen lange Zeit nicht förderlich und wirken bis heute nach. Kommt hinzu, dass Mädchen in ihrem Interesse an Technik innerhalb der Familie eher vernachlässigt wurden. So bekamen die Jungen die Lego Technics-Boxen und die Mädchen das Puppenhaus.

 

Nun startet United Nations Women (UNW) die Kampagne «Equal representation creates a better Workplace». Auf Wimmelbildern lädt UNW ein, die Frauen in den männerdominierten Branchen zu suchen. Und wenn man(n) sich auf das Spiel einlässt, erhält man(n) den Eindruck, dass dies noch schwierig ist … aber in der realen Berufswelt eigentlich nicht so schwierig sein sollte.

 

Es ist klar: mit Wimmelbildern alleine kann der Frauenanteil in technisch ausgerichteten Berufen nicht erhöht werden. Primär sind Politik, Fachhochschulen, Wirtschaftsverbände und Unternehmen gefordert – und seit langem am Ball. Aber die Funktion des Sensibilisierens ist wichtig und bleibt wichtig. So gesehen hat die UNW-Kampagne ihre grosse Berechtigung.

 

Die detailreichen Sujets stammen aus den Federn der japanischen Illustratoren von ic4design.com. Sie setzen die Wimmelbilder farbenfroh um. Die vergrösserten Ansichten zeigen, wie die Illustratoren liebevoll gezeichnet haben. Die einzelnen Szenen leben, erzählen Geschichten und man erhält ein gutes Gefühl, was da thematisch abgeht und wie sich einzelne Figuren fühlen. So laden die Bilder zum Verweilen, Entdecken und Spielen ein. Und werden die Frauen in den Bildern gefunden, stellt sich sogleich ein Glücksgefühl ein! So wird es – in naher Zukunft – hoffnungsvollerweise auch Unternehmern gehen.

So viele Männer - so wenige Frauen. Die Wimmelbilder sind überzeichnet in der Aussage, aber fein gezeichnet für die Kampagnenbotschaft.