||| Serie: Denkanstösse für gute Texte

Klare und einfache Sprache ist die Basis guter Kommunikation. Gute Texte lesen sich von selbst, fesseln, informieren. Aber: gute Texte fallen nicht vom Himmel. Sie entstehen durch die Kombination einiger Schreibregeln und durch Abwechslung in der Leserführung. In einer kleinen Schreibwerkstatt, die als Miniserie im kommblog erscheint, öffne ich meinen Methodenkoffer.


||| Teil 1: Das Schreiben vorbereiten

Brainwork, Kunst und Handwerk: Textarbeit schafft Worte, die wirken und Texte die ankommen.
Brainwork, Kunst und Handwerk: Textarbeit schafft Worte, die wirken und Texte die ankommen.

Gute Texte entstehen, wenn vorab geklärt ist, welche Inhalte vermittelt werden sollen, an wen sich der Text richtet und in welcher Form der Text erscheint. Wie bei jeder Kommunikationsaufgabe besteht also ein Auftrag, der mit Zielen verbunden ist und der effizient erledigt werden und eine optimale Wirkung erzielen muss.

 

Im Textauftrag kommt zum Ausdruck, um was für eine Textgattung es sich handelt. Das ist wichtig, da dies direkten Einfluss auf die Sachlichkeit, Tonalität und den Aufbau des Textes hat. So kommen zum Beispiel ein sachlicher Fachartikel, eine informative Medienmitteilung oder ein lebendiger Artikel für die Kundenzeitschrift inhaltlich unterschiedlich daher.

 

Wenn die Rahmenbedingungen des Textauftrags ausgesteckt sind, lohnt sich ein Blick auf die Zielgruppe. Welche Personen werden den Text lesen? Was haben sie für einen Wissensstand? Welche Botschaften sind für sie wichtig? Wie können die Leser gefesselt und abgeholt werden? Diese Erkenntnisse helfen später beim Texten, Entscheidungen zu treffen und fokussiert zu schreiben.

 

Vor der eigentlichen Textarbeit empfiehlt sich eine Recherche, eine thematische Auslegeordnung, um eine fundierte Faktenlage zu erhalten. Dazu gehört, dass man sich ins Thema einliest, bei Fachpersonen Fragen stellt und fehlende Informationen einholt. Im Grunde genommen geht es darum, dass man sich eine Themensicherheit aufbaut, damit man anschliessend beim Schreiben stichhaltig argumentieren und den Text logisch sowie zielführend fliessen lassen kann.

 

Die Recherche hat einen weiteren grossen Vorteil: man kann sich anschliessend beim Texten voll und ganz auf das Schreiben konzentrieren, muss das Schreiben nicht unnötig unterbrechen, kann am Ball bleiben und so die Textarbeit im Fluss halten.

 

Für umfangreiche oder komplexe Texte ist es sinnvoll, im Vorfeld eine Struktur, einen Bauplan des Textes, zu erstellen. Primär geht es um die thematische Gliederung der zu vermittelnden Inhalte. Welcher Erzählstrang macht Sinn? Wie kann über den ganzen Text die Spannung für den Leser hochgehalten werden? Neben der inhaltlichen Gliederung geht es aber auch darum, den Lesern mit verschiedenen Elementen Einstiegspunkte in den Text zu bieten. Dazu eignen sich Überschriften, Zwischentitel, Aufzählungen und Absätze. Aber auch Bilder, Tabellen oder Info-Kästchen helfen und machen neugierig.

 


Im zweiten Teil der Serie lesen Sie, wie Sie bei Lesern Aufmerksamkeit schaffen und wie Sie Leser am besten ansprechen.