Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Quelle: DUDEN-Newsletter vom 4. April 2016

Vielfältige Einblicke in die deutsche Sprache - dank DUDEN.
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Ernest Hemingway hat einmal gesagt: «Der beste Weg herauszufinden ob man jemandem vertrauen kann, ist ihm zu vertrauen.»

 

Das Verb «vertrauen» kann sowohl mit einem Dativobjekt als auch mit einem Präpositionalobjekt mit «auf» verbunden werden:

Ich konnte ihm in jeder Lebenslage vertrauen.

Es war ihr unerklärlich, wie sie ihm so blind hatte vertrauen können.

Ihr Verhalten liess sich nur dadurch erklären, dass sie auf die baldige Ankunft neuer Truppen vertrauten.

 

Das Substantiv «Vertrauen» wird heute im Allgemeinen mit den Präpositionen «auf», «in» oder «zu» verbunden, der Anschluss mit «gegen» oder «gegenüber» gilt als veraltend:

Er setzte sein ganzes Vertrauen auf ihre Begabung.

In das Gelingen der Aktion setzte sie volles Vertrauen.

Ihr unerschütterliches Vertrauen zu ihrem Bruder war nur schwer nachzuvollziehen.

 

In Verbindung mit «haben» wird «Vertrauen» fast ausschliesslich mit «zu» verknüpft:

Seine Eltern hatten immer grenzenloses Vertrauen zu ihm.

 

Übrigens: Die Redensart «Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.» bringt zum Ausdruck, dass man sich nur auf das verlassen soll, was man nachgeprüft hat. Ursprünglich ist sie vielleicht aus einer ungenauen Übersetzung der Schriften oder Reden Lenins hervorgegangen, der die russische Redewendung «Vertraue, aber prüfe nach» häufig gebrauchte.

Verwendung des Newsletterinhalts mit freundlichem Einverständnis des Bibliographischen Instituts Berlin