Unternehmenskommunikation wird zunehmend strategischer

Marktforschung und Expertenmeinungen bieten Unternehmen Orientierung. Auch im Kommunikationsbereich. Die Fülle der Trends und Handlungsvorschläge sind jedoch meist so breit gefächert, dass sich Kommunikationsverantwortliche die Handlungsempfehlungen aus verschiedenen Quellen zusammenstellen können.

 


Sich mit Trends und innovativen Ideen auseinanderzusetzen, ist aktive Arbeit am zukünftigen Unternehmenserfolg.
Sich mit Trends und innovativen Ideen auseinanderzusetzen, ist aktive Arbeit am zukünftigen Unternehmenserfolg.

Jedes Jahr bietet der Januar einen bunten Strauss an Fachartikeln zum Thema Kommunikationstrends. Dabei werden alle Kommunikationsdisziplinen bespielt. Man trifft auf Trends für Onlinekommunikation, PR, Werbung, Mobile, Social Media, Crossmedia, usw.

 

Je nach Interessen, eigenem Know-how-Rucksack und anstehenden Aufgaben im Unternehmen, bewerten Kommunikationsverantwortliche die präsentierten Trends unterschiedlich. Das ist zum einen legitim – zum andern birgt dies die Gefahr, dass Kommunikationsprofis Trends nicht mitberücksichtigen wollen, wenn sie auf einem bestimmten Themengebiet zu wenig sattelfest sind. Trifft ein Kommunikationsverantwortlicher auf eine solche Hürde, drängt sich die Zusammenarbeit mit einer Agentur auf. Hilfe von aussen zu holen ist sinnvoll. Trends, die fürs Unternehmen wichtig sind, unter den Teppich zu kehren, dagegen fatal.

 

Dieses Jahr möchte ich im Trendsetting mitwirken. Das sind meine fünf Handlungsempfehlungen, die ich für gute Unternehmenskommunikation im 2015 herausgebe:

  • Kommunikation konsolidiert sich. Kommunikation in Unternehmen wächst weiter zusammen. Viele Firmen sind bemüht, die Gräben zwischen Marketing, PR, Unternehmenskommunikation und Human Resources einzuebnen. Man verspricht sich davon mehr Klarheit in der Aussendarstellung und mehr Effizienz. Durch das Zusammenführen der unterschiedlich gelagerten Kommunikationsaufgaben können Strategien und Taktiken bis hinunter auf die Ebene von Hauptbotschaften und Tonalität konsequent verfolgt werden – was der Gesamtkommunikationswirkung zu gute kommt.

  • Nachhaltigkeit bleibt ein grosses Thema. Viele Unternehmen kümmern sich zurzeit intensiv um nachhaltige Prozesse sowie die Motivation und Schulung der Mitarbeitenden. Je grösser ein Unternehmen ist, desto grösser spürbar werden die Ansprüche der Öffentlichkeit an das soziale und ökologische Engagement der Firma. Unternehmen stehen verstärkt auch in einem Nachhaltigkeitswettbewerb und müssen diesbezüglich optimal aufgestellt sein.

  • Storytelling macht die Kommunikation erlebbar. Im Content Marketing geht es nicht mehr um Produkte, sondern um gelebte und erlebbare Kommunikation. Die Unternehmenskommunikation wird sich zukünftig mehr auf das Erzählen von interessanten und spannenden Geschichten fokussieren, die es dem Kunden ermöglichen, eine emotionale Beziehung zum Unternehmen und den Produkten aufzubauen. Das gilt für die B2B- genauso wie für B2C-Kommunikation, denn sowohl für Konsumenten als auch für Geschäftskunden gewinnt das Vertrauen in die Marke und das Unternehmen hinter dem Produkt immer mehr an Bedeutung.

  • Arbeiten in Kommunikationssträngen und Netzwerken. Blogs haben sich in den vergangenen Jahren zu wichtigen Medien- und Meinungsplattformen entwickelt, die ihren Einfluss über die Social Media noch weiter ausgebaut haben. Aber auch Journalisten bloggen und twittern. Gleichzeitig sind Blogger und Twitterer die neuen Journalisten und Influencer. Doch auch die eigenen Kunden sind zu wichtigen Influencern und Multiplikatoren geworden. Die Kommunikation lässt sich daher nicht mehr über einfache Listen und Verteiler segmentieren und abwickeln. Deshalb werden die Presseverteiler der klassischen PR und die Mailinglisten des Marketings zu einer gesamtheitlichen Blogger- und Influencer-Strategie zusammenfliessen.

  • Mobile und Digital Relations gewinnen weiter an Bedeutung. Unternehmen sind gefordert, sich im digitalen Zeitalter wirkungsvoll zu positionieren. Dazu ist eine intensive Beschäftigung mit den Empfängern von Informationen zwingend. So sind Kommunikationsverhalten, Nutzungsgewohnheiten und relevante Touchpoints in der Customer Journey zu eruieren – als Basis für eine effiziente Multi-Channel-Kommunikation. Auch an den Content werden hohe Anforderungen gestellt: Mobile first, Reduktion auf Relevanz und stringente Visualisierung von Inhalten, stehen im Fokus. Durch systematisches Monitoring wird die Wirkung der Kommunikation gemessen. Es gilt, den Content auf Basis dieser Erkenntnisse kontinuierlich zu optimieren.