Es gilt, der Angst vor Kontrollverlust proaktiv zu begegnen

Der «Social Media Kompass» des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (kurz: BVDW) liegt in einer neuen Version vor. Am 9. September 2014 erschienen, bietet er einmal mehr spannende Einblicke in die digitale Kommunikationswelt von heute.


Titelbild des neuen Social Media Kompass 2014/2015
Titelbild des neuen Social Media Kompass 2014/2015

«2014 – Das Jahr der Digitalisierung» ist nicht ohne Absicht das Kernthema des aktuellen Jahrbuchs. Denn für Unternehmen geht es um den Mut zum Wandel und um die Bereitschaft, in die Tage gekommene Geschäftsmodelle radikal infrage zu stellen. Die Fokusgruppe Social Media des BVDW konnte für seine diesjährige Ausgabe des Social Media Kompass mehr als 25 Expertinnen und Experten gewinnen. In ihren spannenden Fachbeiträgen porträtieren sie innovative Unternehmen, die den konsequenten Aufbruch in die Digitalisierung bereits gewagt haben.

 

Unter «Digitalisierung der Gesellschaft» wird «eine nicht umkehrbare Veränderung aller gesellschaftlichen Lebensbereiche und sozialen Interaktionsmuster aufgrund innovativer Technologien verstanden.» Social Media sind Teil dieser Digitalisierung, denn wir kommunizieren immer mehr über soziale Netzwerke und ihre Bedeutung innerhalb der Gesellschaft wächst stetig.

 

Für Unternehmen in B2B- und B2C-Märkten bieten Social Media grosse Chancen im Kundendialog, in der Kundenbindung, im Erfassen von Bedürfnissen und nicht zuletzt für die Umsatzsteigerung. Die Crux dabei: Die fortschreitende Digitalisierung lässt Unternehmen nahezu vollkommen transparent werden. Unternehmen müssen sich entscheiden: 

  • Wer sich Social Media verweigert, verpasst grundlegende Potenziale.
  • Wer sich darauf einlässt, wird gläsern und hat kaum noch Möglichkeiten, sich zu verstecken: Jede (Fehl-) Entscheidung wird sofort für die Öffentlichkeit, die Mitbewerber und die Medien sichtbar … und wird unmittelbar in den Communitys bewertet und kommentiert. 

Der Social Media Kompass 2014/2015 greift dieses Spannungsfeld zwischen Chancen und Risiken in lebhaften Texten auf. Und eigentlich geht es ja auch um Mut und Angst, in der ganzen Diskussion, ob sich ein Social Media-Einsatz für ein Unternehmen lohnt.

 

Einer der Autoren geht auf das Thema wie folgt ein: «Als Hindernis wird von einigen Unternehmen ‹Angst vor Kontrollverlust› genannt. Dieser findet auch tatsächlich statt – den Dialog im Social Web kann man nicht kontrollieren. Die Nutzer werden auch Themen ansprechen, die man selbst nicht auf der Agenda hatte, und es wird kritische Kommentare geben – egal, ob berechtigt oder nicht und vor allem unabhängig davon, ob ein Unternehmen selbst im Social Web aktiv ist. Eine eventuelle Angst vor Kontrollverlust sollte also erst recht ein Grund sein, sich an Gesprächen zu beteiligen und diese sogar als Chance zu nutzen: Eine Kundenbeschwerde, auf die mit kompetentem Service reagiert wird, kann sich durchaus in positive PR verwandeln und auf die gute Reputation eines Unternehmens einzahlen.»

 

Das 90-seitige Werk bietet – neben den vielfältigen und interessant aufgemachten Fachartikeln – auch Mehrwert, in Form eines mehrseitigen Glossars. Kurzum: die Lektüre dieses Standardwerks ist empfohlen.

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