Von Recycling, Upcycling und Downcycling

Ist Ihnen der Begriff «Upcycling» bereits zu Ohren gekommen? Noch nicht? Und doch haben Sie es bestimmt schon selber gemacht. Und dann gibt’s ja auch noch «Downcycling» ...


Bildquelle: www.katrinlange.com


Haben Sie auch schon geupcycelt, in dem Sie …

  • … eine schön geformte Flasche zur Vase umfunktioniert haben?
  • … einen Becher zu einem Bleistifthalter aufgewertet haben?
  • … aus Kartonverpackung etwas Spektakuläres gebastelt haben?
  • … aus Löffeln und Gabeln Kleiderhaken produziert haben?
  • … aus Korken einen Pfannenuntersatz zusammengeklebt haben?

 

Upcycling ist die Wiederverwertung vorhandener Materialien, die in einem ganz neuen Zusammenhang Verwendung finden. Durch den Schwund der natürlichen Ressourcen und durch gesellschaftlichen Wandel gewinnt Upcycling an Bedeutung. Kosteneinsparungen und neue Vermarktungsmöglichkeiten sind weitere Vorteile des Upcyclings.

 

Was wir im Kleinen tun, könnte sich in der Wirtschaft zu einem neuen grossen Trend entwickeln. Denn bereits gibt es Unternehmen, die aus PET-Abfall Dichtungsmaterial für die Bauwirtschaft herstellen oder Garn, aus welchem anschliessend Textilien gewoben werden. Schon länger werden alte Autoreifen verwendet, um daraus Strassenbeläge zu machen. Immer öfter sieht man, wie Abfälle kreativ als Baumaterialien oder Design-Einrichtungsgegenstände zum Einsatz kommen.

 

Während Upcycling in unserer Wegwerfgesellschaft bislang eher von geringer Bedeutung ist, findet es in ärmeren Gesellschaften schon viel länger statt. In vielen Entwicklungsländern sind zum Beispiel Flechttechniken verbreitet, mit denen sich aus alten Gummi- und Plastikprodukten neue Produkte fertigen lassen.

 

Die Wiederverwertung von bereits vorhandenem Material reduziert die Neuproduktion von Rohmaterialien und verringert damit Energieverbrauch, Luft- und Wasserverschmutzung sowie Treibhausgasemissionen.

 

Und was ist denn Downcyling?

 

Bei vielen Recyclingkreisläufen sinkt mit jeder Verarbeitungsstufe das Wertniveau des Recyclats. So werden beispielsweise Fasern kürzer oder Kunststoffmoleküle brüchiger. Mit fortschreitender Anzahl der Wiederverwertungszyklen verschlechtert sich somit die Qualität und es müssen vermehrt Primärrohstoffe zugegeben werden, um die Qualität halten zu können.

 

Diese durch die vielen Recyclingkreisläufe auftretenden Qualitätseinbussen werden Downcycling genannt.